Beiträge

Die Peergroup

Von Kindheit an werden wir stark geprägt durch unsere Umgebung.

Die Menschen in unserer Nähe und unser Umfeld bestimmen unsere Denke und unseren Glauben. Der Zahnarztsohn hat automatisch andere Vorstellungen vom Leben als die Tochter im Hartzer Haushalt. Mangel und Überfluss prägen nicht nur die Gedanken zum Thema Geld, sondern in allen Bereichen des Lebens.

Deshalb ist es als Erwachsener extrem wichtig, sich diese Umgebung bewusst zu schaffen.

Ich durfte neulich wieder erfahren, wie wertvoll das ist. Auf einer der letzten Seminarbesuche bildete sich eine Gruppe, in der wir uns einmal pro Monat austauschen.

Die Macht der Peergroup ist nicht zu unterschätzen: Der Austausch ist auch deshalb so wertvoll, weil eine Gruppe von Menschen unsere Kleingeistigkeit unterbrechen kann.

Im Zweiergespräch erklären wir unser Gegenüber schnell für verrückt oder ahnungslos. In einer Gruppe von Menschen, in der sich alle Gruppenmitglieder schätzen und in der es vielleicht sogar Teilnehmer gibt, die in dem einen oder anderen Bereich viel weiter sind als wir selbst, nehmen wir Hinweise deutlich ernster und stellen unsere eigenen Glaubenssätze, begrenzenden Vorstellungen und Ähnliches wesentlich einfacher und schneller in Frage.

Das bedeutet andererseits aber auch, dass es gefährlich sein kann, sich mit den Falschen auszutauschen, denn sie bestimmen unsere Denke und unseren Glauben! Dies ist ein Phänomen, welches wir auch in Sekten und ähnlichen Organisationen vorfinden.

Doch zurück zum wertvollen Netzwerk: Gute Partner haben gute Strukturen und erwarten konkrete Ergebnisse und Vereinbarungen. Jeder Teilnehmer erwartet seinen eigenen Nutzen und wir müssen darüber nachdenken, wie wir selbst auch für unsere Gegenüber wertvoll sein können.

Das fordert und fördert uns!

Alles in allem trägt eine gute Peergroup dazu bei, dass wir uns schneller und besser entwickeln, uns stetig prüfen und einen Beitrag leisten. Wir übernehmen also nicht nur die Verantwortung für unser eigenes Dasein, sondern auch für andere.

Wie sehen Ihre Gruppen, Ihre Netzwerke, Ihre Kontakte, Ihre Freunde aus? Sind Sie förderlich oder hinderlich für Ihr Leben und Ihre Ziele? Können Sie mit ihnen wachsen, gibt es ein gesundes Verhältnis von Geben und Nehmen?

Übernehmen Sie die Verantwortung und suchen Sie sich Ihre Peergroup, vielleicht auch mehrere.
Bereichern Sie Ihr eigenes Leben und das Leben anderer.

Leben Sie Ihre eigene Mission Verantwortung.

Paradise Papers – der Unfug um die Empörung

Es ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar, warum die Nutzung legaler Möglichkeiten zur Steuervermeidung nicht nur angeprangert, sondern in der Öffentlichkeit kriminellen Handlungen gleichgestellt oder gar höher bewertet wird.

Hier wird von einer angeblichen Moral gesprochen und Werte benannt, die mehr als fraglich sind.

Zum einen kenne ich keinen Menschen, der nicht gerne seine Steuerlast mindert. Insofern wirft hier jeder mit Steinen, der selbst im Glashaus sitzt.

Zum anderen ist die Aufregung weder schlüssig noch zu Ende gedacht. Kein Mensch würde sündhaft teure Berater und aufwändige, ebenfalls sehr kostenintensive Konstrukte erfinden und nutzen, wenn die Steuerlast niedriger wäre.

Wenn unser Steuersystem nicht das Gefühl vermitteln würde, dass Leistung bestraft wird, würde die Einstellung, gegenüber dem zu leistenden Beitrag für das Gemeinwohl, eine andere sein. Vermutlich könnte man mit ein wenig Öffentlichkeitsarbeit sogar eine freudige und stolze Haltung zur Steuerzahlung schaffen.

Wer das bezweifelt, kann sich damit trösten, dass es sich gar nicht rechnen würde und schon deshalb diese Steuersparmodelle nicht mehr stattfinden würden.

Es liegt also in unserer Verantwortung die Leistungsträger mit angemessener Besteuerung zu unterstützen und gleichzeitig damit dafür Sorge zu tragen, das Kapital im eigenen Lande zu halten.

Ich finde es auch eher empörend, für die Nutzung der Chancen der globalen Welt bestraft zu werden. Auch wenn einige Staaten der irrsinnigen Meinung sind, Verbesserungen durch Isolierung erzielen zu können, muss doch allen klar sein, dass wir in einem neuen Zeitalter leben. In einem Zeitalter, in dem wir nur gemeinsam Dinge verbessern und erreichen können und gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen. Es ist gut, dass endlich klar wird, dass wir eine planetarische Gemeinschaft bilden und Profit für den einen nicht zum Schaden des anderen führen darf.

In einer solchen Zeit ist die schwierige Aufgabe gleichzeitig Chance. Die Staaten müssen zusammenrücken und gemeinschaftliche Konzepte entwickeln, die in der globalen Welt der nächsten Jahrzehnte funktionieren können. Die digitale Welt und die exponentielle Entwicklung der Gesellschaft werden vor Grenzen kein Halt machen.

Die Herausforderung lautet: globale Verantwortung!

Du musst dein Ändern leben!

Kennen Sie jemanden, der nicht irgendeinen Bereich seines Lebens verbessern möchte?

Ich kenne niemanden! Einer will mehr Geld, ein anderer mehr Gesundheit und Fitness, wieder ein anderer eine bessere Beziehung usw. usw..

Wenn wir etwas verbessern wollen, müssen wir etwas verändern wollen.

Die Mehrzahl der Menschen wollen aber gar nichts ändern; sie wollen nur ein anderes Ergbenis. Sie sind gar nicht bereit, gewohnte Denk- und Handlungsmuster aufzugeben und neu zu gestalten. Unsere Strukturen sind so festgefahren, ob im Kopf, im Körper und in den Emotionen, dass es erhebliche Anstrengungen verlangen würde, Veränderungen vorzunehmen. Und bei Anstrengungen hört es dann bei den meisten Leuten auch auf.

Trotzdem soll sich das Ergebnis ändern.

Verrückt? Nein, ganz normal.

Wir dürfen einfach unserer Gewohnheiten und unsere einstudierten Verhaltensmuster nicht unterschätzen. Wir haben Denkmuster entwickelt, meist aus gutem Grund. Es bedarf etwas Zeit, Wissen und Interesse herauszufinden, wie Änderungen wirksam und nachhaltig möglich sind.

Ja, es bedarf einiger Anstrengungen.

Nein, es ist nicht alles leicht und einfach. Muss es auch nicht.

Ja, Erfolg ist bei beharrlicher Arbeitsweise garantiert.

Nein, es gelingt nicht immer alles beim ersten Mal. Muss es auch nicht.

Soll alles beim Alten bleiben?

Oder wollen Sie ein anderes Ergebnis?

 

Die Verantwortung für Ihr Leben tragen Sie allein.

Die 1-Stunden Regel

Es gibt Menschen, die machen nie Urlaub und behaupten, sie seien nicht entbehrlich.

Manche reden sich ein, sie bräuchten keinen Urlaub. Wieder andere gehen in den Urlaub, sind aber dort auch stets erreichbar und arbeiten.

Dann gibt es noch die ganz andere Kategorie.  Sie leben nur für den Urlaub und ertragen ihren Alltag kaum. Manche gehen auch in den Urlaub und wollen dann mit ihrem Geschäft nichts mehr zu tun haben, wollen nicht gestört werden.

All diese Beispiele gefallen mir persönlich überhaupt nicht.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Pausen und Ruhephasen benötigen und sie uns sehr, sehr gut tun. In diesen Phasen müssen wir abschalten und runterfahren, um unseren Kopf von der alltäglichen Kleingeistigkeit zu befreien. Diese Entspannung bringt uns wirklich weiter. WENN wir sie auch so nutzen. Ein Urlaub mit ständiger Erreichbarkeit ist kein Urlaub und wir wissen alle, dort gibt es keine Entspannung. Der Kopf ist ständig bei Vorgängen, Projekten, Kunden, Umsatz und was weiß ich nicht alles.

Das Gegenteil ist für mich als Unternehmer jedoch genauso töricht, nicht erreichbar sein zu wollen. Es sind meine Firmen und Teil meines Lebens und die Geschäfte dürfen auch ohne meine Anwesenheit möglichst reibungslos weitergehen. Der Idealfall ist in meinen Augen ohnehin, dass meine Unternehmen ohne meine Präsenz florieren und ich Eigner und nicht nur Betreiber bin.

Gar nicht dran zu bleiben hat in den meisten Fällen mit Angst zu tun. Die Betreffenden wollen im Urlaub keine schlechten Nachrichten bekommen.

Ich mag zwar auch keine, aber ich habe keine Angst vor schlechten Nachrichten, denn sie gehören zu jedem Leben; auch dem eines Unternehmens. Meist bringt eine schnellere Reaktion jedoch riesige Vorteile und meine vollständige Abwesenheit große Nachteile oder zumindest eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten. Deshalb sind Verzögerungen von mir unerwünscht.

Außerdem brauchen wir nach einer Pause ohne Kontakt zu den Dingen wesentlich mehr Zeit und Energie, um überhaupt wieder ins Geschäft zu finden bzw. zu kommen. Ein Zug, der absoluten Stillstand hatte, braucht viel mehr Energie um wieder in Fahrt zu kommen.

Aus diesem Grund habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht eine Stunde am Tag mit meiner Arbeit zu verbringen. Nicht mehr, manchmal sogar weniger. Ich bin stets auf dem Laufenden, kann beruhigt meinen Urlaub genießen und weiß um die Erledigung aller wichtigen Dinge. Manchmal reicht schon eine Antwort, dass ich ab mich ab …  der Sache annehme. Jeder hat Verständnis für Urlaubszeiten und freut sich über die trotzdem erfolgte persönliche Antwort.

Ich halte nichts von standartisierten Abwesenheitsmitteilungen, die ich eher als Einladung für Einbrecher betrachte.

Diese eine Stunde am Tag nimmt meinem Urlaub nicht die Erholungsqualität und gibt mir die Gewissheit, daheim einfach weitermachen zu können. Ich brauche keinen Tag oder gar eine Woche, um wieder in den Alltag zu finden, wie ich es oft von anderen höre oder auch in jungen Jahren selbst erfuhr. Sowieso sind meine heutigen Erkenntnisse die Ergebnisse der letzten 30 Jahre als Selbständiger. Seien Sie also gewiss, es handelt sich nicht um die Theorie, sondern wie immer bei mir, um die gelebte Praxis.

Um meinem Geist noch mehr Ruhe zu gönnen, nehme ich neuerdings auch Abstand von den sozialen Netzwerken und habe mein Telefon überhaupt nicht mehr dabei. Meine Familie meckerte einerseits manchmal zu Recht, dass ich stets und ständig bei Facebook und Co. wäre und andererseits stellte ich zuletzt wirklich eine große Ablenkung dadurch fest. Wie schnell sind wir in einer „ruhigen“ Sekunde geneigt mal kurz zu gucken, was bei Facebook los ist. Und wie oft haben Sie schon bemerkt, dass Ihre Gedanken einen ganz anderen Verlauf nahmen. Manchmal sogar für ganz schön lange Zeiträume…

Auch diese Disziplinierung tut mir gut und lässt mich den Fokus auf die Dinge richten, die heute, morgen und übermorgen richtig und wichtig für mich und meine Liebsten sind.

Wir alle wissen, die Konzentration entscheidet. Worauf ich meine Aufmerksamkeit lege, das entscheidet über meine Lebensqualität.

Probieren Sie es aus. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und gute Erholung!

 

Ihr Bernd Kiesewetter

Gott spielen „müssen“ – soziale Verantwortungen?!

Die Dinge scheinen oft ganz anders. Wir interpretieren etwas, ohne zu hinterfragen und berauben uns der Erkenntnisse. Doch weit darüber hinaus, geht dies auch zu Lasten des menschlichen Miteinanders und führt zu Voreingenommenheit, Frustration und unnötigen Feindseligkeiten.

Der Berliner Mietermarkt ist derzeit eine Katastrophe für alle.

Vor allem für diejenigen, die momentan auf der Suche nach einer Wohnung sind, scheint die Situation unerträglich. Im Segment 3-Zimmerwohnungen zum Beispiel kommen zur Zeit auf eine Wohnung hunderte von Bewerbungen. Tatsächlich gibt es nur noch Massenbesichtigungen, bei denen dutzende Interessenten zur gleichen Zeit die Wohnung ansehen „dürfen“.

Bei einer solchen Besichtigung sprach mich kürzlich ein Interessent auf diesen Umstand an. Er war scheinbar amüsiert und stellte fest, dass dies für mich und den Eigentümer eine tolle Position sei. Mein verdutztes Gesicht irritierte ihn mindestens genauso wie meine Aufklärung:

 

Diese Situation ist für alle Beteiligten eine Katastrophe!

Es ist keine angenehme Situation, wenn sich Interessenten für eine Wohnung anbiedern (müssen). Wenn sie es tatsächlich tun, ist es eher beschämend.

Die praktischen Abläufe sind alles andere als wünschenswert. Hunderte von Anfragen kosten nicht nur wahnsinnig viel Zeit, sondern überfluten mein Postfach und lassen mich manch wichtige Mail übersehen. Es ist unmöglich jedem Interessenten zu antworten, was wiederum einen schlechten Eindruck von mir und meiner Arbeit vermittelt und sogar zu schlechten Bewertungen in der Öffentlichkeit führt. Es ist mittlerweile unmöglich ohne Massenbesichtigungen zu arbeiten, ebenfalls wieder extremer Aufwand von Energie, Zeit und letztlich kommunikativ und menschlich wenig wertvoll. Papierberge von Bewerbungen machen die Sache nicht besser, dutzende Anrufe, enttäuschte Interessenten und so weiter und so fort….

Doch am Schlimmsten ist es die Frage zu beantworten, wer der geeignete Mieter ist. Sie wird überschattet von der Frage, wem sie am ehesten zusteht.

Einer Eigentümerin platzte der Kragen, als ich sie auf ihre „soziale Verantwortung“ bei der Mieterauswahl ansprach. Sie war genervt von den Sprüchen der sogenannten „sozialen Kälte“ in unserer Gesellschaft. Es entwickelte sich ein Gespräch, aus dem sehr deutlich wurde, dass sie keineswegs gedankenlos handelte.

 

Wer ist der richtige Mieter?

Ist es die Familie, die aufgrund des Raumbedarfs für ihr Kind die Wohnung am ehesten benötigt? Ist es das gutverdienende Paar, was bonitätsstark und nett in das Haus passt?

Oder ist die Topverdienerin, die stetig auf Reisen ist und die Wohnung nicht abnutzt? Warum sollte der alleinstehende Mann, der sein Leben bislang nur der Karriere widmete, nicht auch einen Anspruch auf eine größere Wohnung haben? Vielleicht will er nun eine Familie gründen. Und wenn nicht, warum darf er seinen hart erarbeiteten Luxus nicht ausleben? Sollten wir wirklich über die Wertigkeit seines Daseins entscheiden? Warum ist die Familie zu bevorzugen und wer weiß, wen die Topverdienerin wie unterstützt? Wir müssten sehr gründlich hinterfragen und viel mehr Informationen einholen, als eine Wohnungsbewerbung es hergibt.

Doch warum muss ich dies als Vermieter tun und selbst wenn ich es mache, wer sagt, dass ich mit meinen Annahmen richtig liege?!

Und warum muss ich als Eigentümer für die Versäumnisse des Staates im Wohnungsbau bzw. der Wohnungspolitik „büßen“? Liegt das wirklich in meiner Verantwortung?

Die Eigentümerin des Objektes war jedenfalls wenig begeistert von der Vorstellung, sie müsse die Entscheidungen über Menschenleben treffen und zeigte deutlich ihre Abneigung gegen das „Gott spielen“, wie sie es treffend nannte. Kein vernünftiger Mensch mit Herz und Verstand möchte bei näherer Betrachtung über die Dinge entscheiden.

Wer also auch die Gegenseite beleuchtet, wird sich weit entfernen von der Unterstellung, dass es für die andere Seite bequem und angenehm ist.

Lassen Sie uns auch in anderen Belangen öfter mal hinter die Kulissen schauen.

Väterliche Verantwortung

Als Eltern wollen wir nur das Beste für unsere Kinder.

Zu oft schießen wir dabei allerdings über das Ziel hinaus. Verantwortung zu haben und ihr gerecht zu werden, hat nichts damit zu tun, es den Zöglingen immer recht zu machen. Wir sind geneigt unseren Söhnen und Töchtern ein “besseres” Leben zu ermöglichen. Das haben schon unsere Eltern gewollt. Doch wenn wir genau hinschauen, ist gerade dies nach hinten losgegangen. Denn das sogenannte “bessere” Leben ist unter dem Strich selten besser.

Wo wir zu sehr verwöhnt wurden, sind uns entscheidende Prozesse abgenommen worden. Diese Prozesse sind aber für die Entwicklung sehr wichtig und unser Leben wird geprägt davon. Es entscheidet über gute und schlechte Gewohnheiten und diese bestimmen die Qualität unseres Lebens.

Ein Beispiel: Mein Vater meinte mir einen Gefallen zu tun, indem er mir das Geld für ein neues Auto vorstreckte. Zu viel Gerödel in Form von Reparaturen machten den alten Gebrauchten unattraktiv. Außerdem meinte er, so würde ich wenigstens hinterher etwas “sparen”. Mein Sparverhalten war miserabel und schlichtweg nicht vorhanden.

Diese gutgemeinte Tat hat ein schlechtes Verhalten gefördert und mir letztlich das Leben sehr schwer gemacht. Denn ich lernte, dass man Geld ausgeben könne, was man nicht hat. Dies machte ich mir leider lange zur Gewohnheit und kam aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus.

Viele Jahre waren geprägt von meinem Fehlverhalten und die Qualität meines Lebens, meiner Familie und meiner Geschäfte litten stark darunter.

Ich will nun nicht die Verantwortung für meinen Blödsinn an meine Eltern abschieben, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass unser Verhalten als Vater oder Mutter nicht immer so gut ist, wie wir meinen.

 

Wir tun also gut daran, auch mal Konflikte und Frustrationen auszuhalten.

Und wir tun bei der Erziehung gut daran, langfristig zu denken!

Mission Verantwortung – Denken und Machen

So oft höre ich mittlerweile die Botschaften “einfach machen, einfach anfangen” oder ähnliches. Ist das wirklich richtig?

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine gute Idee und wollten ein Geschäft daraus machen.

“Einfach machen” könnte törichter nicht sein. Vielleicht ist Ihre Idee grandios und wird von einem erfahreneren und finanzstärkeren Unternehmer sofort übernommen und vermarktet. Oder sie ist nicht ausgereift und müsste erst einmal zu Ende gedacht werden. Oder sie ist gut, aber sie haben keine Ahnung vom Marketing und können Ihr Angebot nicht bekannt genug machen. Oder Ihnen fehlt einfach nur das Geld für den ausreichenden Absatz oder das Durchhaltevermögen. Vielleicht sind Sie auch noch nicht gut genug in kaufmännisch Rechnen oder oder oder.

Ein anderes Beispiel: Se wollen einen gesünderen und fitteren Körper haben, mehr Energie usw.. Sie nehmen die erste auftauchende Gelegenheit wahr, um eine der zahlreichen Diäten durchzuführen und abzunehmen. Sie beginnen mit einem unglaublichen Enthusiasmus Sport zu treiben und haben das Pensum vergangener Jahre weit übertroffen.

Relativ häufig endet dies schnell in großen Schmerzen für Körper und Seele und schafft langfristig nur weiteren Frust, noch mehr Gewicht und vor allem weniger Gesundheit und Wohlbefinden. Es hätte Ihnen klar sein können, dass Ihre Muskulatur, Ihre Sehnen, Bänder, Faszien und Co. das Pensum nicht gewohnt sind und erst einmal langsam an Belastungen gewöhnt werden müssen. Sie wären bei genauer Betrachtung vermutlich auch selbst darauf gekommen, dass Sie zwar bei einem Verzicht auf Kohlenhydrate bei 500 Kalorien am Tag sehr schnell abnehmen, aber sehr warscheinlich irgendwann wieder mehr zu sich nehmen, auch mal wieder ein Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis oder ähnliches verspeisen und der Körper sich dann alles wiederholt.

Möglicherweise sind Informationen und Planungen also nicht ganz unwichtig, bei aller bleibender Ungewissheit durch verschiedenste Meinungen der Fachleute.

Es scheint also durchaus angebracht sein Gehirn vorher zu benutzen und zu denken!

Natürlich werden Sie nicht alles bedenken können und selbstverständlich müssen und dürfen Sie nicht bis zur Perfektion vorbereiten. Doch egal in welchem Bereich; wir können ein besseres Leben führen, wenn wir vor unseren Handlungen unseren Verstand einschalten und benutzen! Es würde viele vorprommierten Frustrationen ersparen und einige hochkarätige Erfolgserlebnisse schaffen.

Interessanterweise halten uns Frustrationen häufig vor neuen Projekten ab, weil wir gelernt haben Mißerfolg zu haben. Andersherum schaffen Erfolge, seien Sie noch so klein, angenehme Emotionen und setzen die Spirale im positiven Sinne in Gang. Wir lernen Erfolg zu haben und trauen uns auch an die nächsten Vorhaben.

In diesem Sinne – benutzen Sie bitte Ihr hübsches Köpfchen, denken erst und handeln dann.

Der Teil Ihres Lebens, der noch vor Ihnen liegt, wird es Ihnen danken. 

Leben kann man nicht planen? Verantwortung für die eigenen Visionen!

Ich stellte einer Freundin die Frage, was Sie denn langfristig möchte bzw. wo sie hin will.

Nach einer Reihe von Antworten, die eher das Jetzt betrafen, fiel es ihr offenbar schwer, die eigentliche Frage für die ferne Zukunft zu beantworten. Ich bestand darauf und ihr fiel einiges ein. Bei jeder weiteren Antwort wurde deutlich, dass die Visionen so entzückend waren, dass der Glanz in den Augen immer größer wurde. So wurde offensichtlich aus einem eher unbehaglichen emotionalen Zustand der Unklarheit ein angenehmes und behagliches Gefühl.

Die Frage wirkte nach. Sie ließ sie nicht scheinbar nicht mehr los und später postete sie auf Facebook voller Freude die Antworten, die sie für sich fand.

Doch statt Freude über die gewonnen Erkenntnisse erhielt sie zumeist Kritik.

Sie schrieb von einem Zeitraum von gerade einmal 15 Jahren, doch die Facebookfreunde beklagten den langen Zeitraum der Zielstellung. Sie kritisierten, dass man so weit nicht planen könne. Ihre eigene Vergangenheit bei nicht erreichten Zielen brachte ihnen nur Frust und das Leben entscheide schließlich selbst, was aus uns wird. Ein Jeder brachte seine persönlichen Erfahrungen mit ein, um deutlich darzustellen, dass diese Planungen nicht richtig seien.

Verzeihung, meine Damen und Herren, aber das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein?!

Erst einmal handelt es sich nicht um ein Ziel, sondern um eine Ausrichtung! Es geht bei der Frage um einen langfristigen Sinn und um die Orientierung im Leben.

Stellt man sich die Frage nicht, wacht man eines Tages auf (wenn überhaupt) und stellt vielleicht fest, dass einem das eigenen Leben nicht gefällt, oder noch deutlicher: schlichtweg schei.. ist! Möglicherweise ist es auch ganz ok. Manchmal reden wir uns im Nachhinein auch ein, es sei ganz ok. Die Alternative ist also nicht besonders verlockend.

Warum sollte also eine langfristige Ausrichtung meiner Wünsche falsch sein? Es gibt nur einen Grund: Angst! Die Angst vor dem Versagen, die Angst vor dem Misserfolg.

Deshalb verschließen wir den Blick und wollen uns lieber nicht mit den Möglichkeiten unseres Lebens und den positiven Visionen auseinandersetzen.

Doch genauer betrachtet sollte die Angst vor dem zufälligen Leben mit evtl. unerwünschten Ergebnissen doch viel größer sein, oder?!

Ein Misserfolg ist doch aber überhaupt nicht so schlimm. Ich strebe etwas an und erreiche es nicht. Erstens bewege ich mich immerhin in diese Richtung und zweitens kann ich jederzeit korrigieren und anpassen – wenn ich nur weiß, wo ich hinwill. Außerdem sollten wir uns abgewöhnen, Fehlschläge zu dramatisieren. Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft käme ein Sportler niemals auf diese Idee. Es ist für ihn völlig normal, dass es auf dem Weg sogenannte Niederlagen gibt.

Also denken Sie doch bitte darüber vor, was Sie einmal sein wollen, haben wollen und wie Sie leben möchten, mit wem Sie sich umgeben möchten, wie Sie aussehen, sprechen und denken. Es ist Ihre Chance, Ihr Mindset auf Gewünschtes auszurichten! Das Leben könnte Ihr einziges sein und Sie sind es sich selbst schuldig die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Weit darüber hinaus sollten Sie sich vielleicht sogar fragen, was Sie für unsere Gemeinschaft tun können und was Ihrem Leben einen Wert geben könnte.

Danke!

Entscheidungen

Zur Debatte stand der Satz: „Lieber eine Fehlentscheidung als keine Entscheidung.“

Es gab eine ziemliche Diskussion, weil ich behaupte, dieser Satz ist der Jugend vorbehalten. Wenn überhaupt. Tatsächlich hat ein älterer Mensch nicht die Zeit für Fehlentscheidungen.

Es kam viele Hinweise von Lesern, dass es gar keine falschen Entscheidungen gäbe und im Nachhinein manch Fehlentscheidung ach so große Geschenke brachte. Es gab das Beispiel der Verletzung eines anderen, die ja möglicherweise nicht bewusst getroffen wurde. Ja und?! Ob bewusst oder nicht, wenn ich jemanden geistig oder körperlich verletze, ist das doch trotzdem eine schlechte Entscheidung, oder?! Auch die abgebrochene Ausbildung wurde versucht als gute Entscheidung zu deklarieren. Wie geht das? Selbst wenn es im Nachhinein nützlich für etwas anderes wäre, war doch entweder schon die Auswahl der Ausbildung nicht gut genug oder der Abbruch schlecht.

Alles andere ist ausschließlich Schönrederei und/oder Trostpflaster.

Lassen Sie uns das Thema etwas genauer betrachten.

Es geht um nicht weniger als unser Leben. Unser Leben besteht aus Entscheidungen. Die Qualität unseres Daseins wird bestimmt durch die Qualität von Entscheidungen. Manchmal sind es nur Momente der Entscheidung, die unser Schicksal bestimmen, manchmal aber auch eine ganze Reihe von Entscheidungen.

Zu der Frage, ob es schlechte Entscheidungen gibt, kann es nur ein eindeutiges Ja geben.

Natürlich gibt es schlechte Entscheidungen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, jemals eine Zigarette zu rauchen. Es ist bereits bei der ersten Zigarette eine schlechte Entscheidung und sie wird bei jedem folgenden Glimmstengel auch nicht besser. Es gibt unzählige weitere Beispiele.

Es gibt immer nur drei Möglichkeiten:

1. Wir treffen keine Entscheidung.

2. Wir treffen eine schlechte Entscheidung.

3. Wir treffen eine gute Entscheidung.

Der erste Fall kann für uns nicht gut sein, weil wir anderen oder dem Zufall die Wahl lassen.

Ich rede nicht davon, eine Entscheidung bewusst zu vertagen, weil uns Informationen fehlen oder wir die Angelegenheit in einem anderen Zustand, an einem anderen Tag, mit anderen Emotionen und Rahmenbedingungen noch einmal prüfen wollen. Dies wäre nämlich eine getroffene Entscheidung: die Entscheidung zu einem anderen Zeitpunkt zu treffen!

Ich rede davon keine Entscheidung zu treffen. Keine zu treffen ist eine schlechte Entscheidung.

Damit sind wir beim zweiten Fall. Dieser Fall trifft immer dann zu, wenn ich gegen meine eigentlichen Wünsche, Ziele und Werte ins Handeln komme. Nehmen wir an, Sie lernen einen anderen Menschen kennen und wollen eine Partnerschaft. Sie spüren und wissen, dass es zu viele Unstimmigkeiten und wesentlichen Unterschiede zwischen Ihnen gibt, wollen aber nicht allein sein. Langfristig werden Sie mit diesem Menschen niemals glücklich leben – das wüssten Sie, wenn Sie genau darüber vordenken würden. Sie machen aber einen Kompromiss, denn Sie wollen lieber mit jemandem zusammen sein, der nicht 100%ig passt, als ganz alleine zu sein.

Und nun setzt ein sehr praktisches Phänomen ein: Sie erklären sich die Richtigkeit der falschen Entscheidung. Vielleicht irren Sie sich ja und der Partner passt doch. Vielleicht ändert sich das Verhalten des anderen ja noch, was Ihnen bisher gar nicht gefällt und Sie leben glücklich bis an das Ende Ihrer Tage zusammen. Vielleicht sollten Sie nicht so streng mit sich sein und einfach mal dem Leben seinen Lauf lassen. Man kann ja sowieso nicht alles planen. Das Leben hält schließlich immer Überraschungen bereit. Auch könnte es ja sein, dass Sie sich nur an etwas stören, was Sie spiegelt und Sie haben da noch einen Lernprozess ausstehen…

Ein weiteres Beispiel, nicht ganz so leicht auszumachen. Nehmen wir an Sie wollten mehr Sport treiben und fit werden. Sie wollen heute nicht fernsehen und faulenzen, sondern Joggen gehen. Draußen regnet es. Und Sie haben den ganzen Tag schon gearbeitet. Sie wollten heute Nachmittag joggen. Doch Sie sind schon um 5 Uhr aufgestanden. Eigentlich sind Sie schon seit 12 Stunden auf den Beinen. Und Kuchen gegessen haben Sie auch noch vorhin, der liegt ganz schön schwer im Magen. So können Sie jetzt eigentlich nicht los. Und diese Schmerzen im Knie sind auch irgendwie schlimmer geworden. Vermutlich ist Joggen auch gar nicht gut für das Knie. Sie sind schließlich auch untrainiert. Schwimmen wäre bestimmt besser. Genau. Sie gehen lieber schwimmen.

Morgen gehen Sie schwimmen; das ist besser. Ach … morgen geht nicht, aber übermorgen. Ok, dann schonen Sie heute das Knie, morgen essen Sie ganz gesund und übermorgen gehen Sie schwimmen. 100%ig. Und nun können Sie heute doch noch glücklich und zufrieden eine Tafel Schokolade auf dem Sofa vor dem Fernseher genießen.

Und so weiter und so fort…. Kommt Ihnen irgendetwas bekannt vor, möglicherweise sogar von Ihnen nahestehenden Menschen?

Sie haben entweder gleich keine gute Entscheidung oder erst eine gute Entscheidung getroffen und diese geändert, also eine schlechte Entscheidung daraus gemacht.

Eine schlechte Entscheidung bleibt aber eine schlechte Entscheidung.

Alles andere ist Ausrede und Schönrederei.

Diese schlechten Entscheidungen kosten Unmengen Zeit und Energie. Sie berauben uns unserer Kräfte, sie bringen uns zu einem belasteten Leben und machen uns klein. Wofür sollte das gut sein?

Der dritte Fall ist simpel. Ich weiß was ich will und was mir wichtig ist. Ich prüfe, ob meine Entscheidung mich dorthin führt, kurz-, mittel- und langfristig. Wenn ich es nicht genau weiß, muss ich mehr Informationen einholen. Solange, bis ich vernünftig entscheiden kann.

Sie und ich sind durchaus in der Lage vorher zu denken, auch wenn es etwas Arbeit macht und scheinbar unbequem ist. Doch wir beide wissen, dass die Fehlentscheidung wesentlich unbequemer wird. Entscheidungen sind selten so schnell zu treffen, dass man nicht mehr überlegen kann. Wir nehmen uns nur oft diese Zeit nicht.

Tatsächlich kann man Entscheiden genauso trainieren wie einen Muskel. Mit jedem Mal werden wir besser, schneller und stärker. Mit jeder guten Entscheidung werden Sie stärker und größer.

Wofür sollte also eine falsche Entscheidung gut sein?

Wollen Sie lieber trainieren und besser werden oder die Fehlentscheidungen rechtfertigen?

Mission Verantwortung

September 2017 / 100prozentkundisch.de – Online Ausgabe
Bernd Kiesewetter ist leidenschaftlicher „Umsetzer“ und begeistert Menschen, Verantwortung zu übernehmen. Als Entrepreneur, Berater, Coach und Mentor lebt er seine Mission Verantwortung seit mehr als 30 Jahren.