MentalTrainer im Profisport – Bullshit oder Segen?! Der Beginn der Zusammenarbeit mit Boxweltmeisterin Ikram Kerwat

Die Meinungen der Menschen im Spitzensport über mentales Training gehen tatsächlich immernoch sehr weit auseinander. Einige Trainer, vor allem die der alten Garde, belächeln die Arbeit am Geiste und empfinden es als überflüssigen Blödsinn. Sie meinen, das könnten sie alles selbst leisten und machen es doch sowieso nebenbei mit. Andere wiederum haben bereits erkannt, dass es wesentliche Unterschiede bei dem Training des Kopfes und des Körpers gibt. Natürlich gibt es auch viele Übertreibungen bei der Bewertung der Wichtigkeit der Arbeit, denn die Berufsgruppe Coach ist nicht selten sehr selbstverliebt und selbstüberschätzend. Dennoch sollte man bedenken, dass sich gerade im Sport und vor allem im Spitzensport alles um den körperlichen, geistigen und emotionalen Zustand des Probanden dreht und dieser Zustand über Sieg oder Niederlage entscheidet. Jeder weiß, dass er selbst in einem guten Zustand in jedem Bereich des Lebens bessere Leistungen erzielen kann als in einer schlechten Verfassung und wir brauchen kein Wissenschaftler zu sein, um dies nachzuvollziehen.

Ich will heute den Spitzensport als Beispiel aufgreifen und Ihnen ein paar Einblicke in die Arbeit mit Ikram Kerwat, der frisch gebackenen Weltmeisterin im Profiboxen, gewähren.

Eine Athletin wie Ikram muss körperlich in absoluter Topform sein; sie muss in Kondition, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Technik und vielem mehr, exzellente Leistungen erbringen. Die hohe Kunst ist es, zum Zeitpunkt des Boxkampfs auf dem absoluten Höhepunkt zu sein. Hierbei geht es nicht nur um den Monat, die Woche und den Tag, sondern sogar um die richtige Uhrzeit! Als wenn dies nicht in Deutschland schon schwer genug wäre, hatte Ikram mit ihrem Kampf in den USA nicht nur ein ohnehin körperlich anspruchsvolles Jetlag zu überwinden, sondern auch eine Zeitverschiebung von 9 Stunden zu verdauen, um schließlich mitten in der Nacht auf dem Peek sein zu müssen.

Zudem musste sie gegen eine Amerikanerin antreten, die vor heimischem Publikum natürlich stark im Vorteil ist, da die Motivation der Menschenmenge nicht zu unterschätzen ist. Auch wenn Sie selbst noch nie vor großem Publikum standen, können Sie sich ganz einfach vorstellen: Wie fühlt es sich an, gelobt und anerkannt zu werden, im Vergleich zu Ignoranz oder gar Kritik, z.B. bei Ihrer Arbeit oder daheim? Wie fühlen sie sich bei guter und positiver Musik und wie bei traurigen oder düsteren Klängen in Moll? Unsere Emotionen werden auch stark von außen, gerade auch von anderen Menschen mit ihren Gefühlen und Ausdrücken derer, beeinflusst.

Dies alles beschreibt jedoch nur den Zeitpunkt des Kampfes und wie jedes Kind weiß, muss der Sportler einen langen Weg beschreiten, um sich für einen solchen Kampf um den Weltmeisterschaftstitel überhaupt zu qualifizieren.

Es geht also nicht (nur) um die Mentaltechniken zum Zeitpunkt X, sondern vor allem um den monate- und jahrelangen Weg zuvor!

Ich habe Ikram zum ersten Mal gesehen, als sie ein paar Tage vor einem Kampf beim Training war. Ich war schwer beeindruckt von ihrer Haltung und Power im Training. Und ich habe sie ein paar Tage nach diesem Kampf beim Training gesehen. Nun war ich mehr als schwer beeindruckt! Denn trotzdem sie den Kampf souverän gewonnen hatte, trainierte sie unmittelbar danach noch viel stärker; als ob es um ihr Leben ginge!

Ein paar Wochen später lud sie mich zu einem sehr großen Kampf vor großer Kulisse in der Berliner Max-Schmeling Halle ein. Diesen Kampf verlor sie. Auch das gehört dazu, wenngleich es für den Athleten an dieser Stelle eine enorme Herausforderung darstellt.

Nun war klar, dass sie für die weitere sportliche Karriere im mentalen Segment besonders gefordert war. Denn nun galt es die Niederlage zu verdauen und nicht nur weiter zu trainieren, sondern zu analysieren, sich neu zu motivieren, die Ziele anzupassen, evtl. neue Methoden und Strategien zu entwickeln und vieles mehr. Erst dann ergibt das mehrmalige tägliche Training einen Sinn, zu dem sich Ikram und jeder andere Sportler manchmal genauso aufraffen muss wie normale Menschen zum Joggen und Co.. Diese tägliche Disziplin in Ernährung, Bewegung, Ruhe- und Schlafzeiten, hartem Training uvm. sollte man nicht unterschätzen und ist mit purer Willenskraft nicht über längere Zeiträume zu leisten. Wie oft hören wir von Spitzensportlern, die sie ihr Training nicht zu 100% leisten? Es wird nicht viel darüber gesprochen, wenn es nicht völlig daneben geht und der Sportler irgendwo betrunken und rauchend in der Öffentlichkeit auffällt. Aber wir können zwischen den Zeilen hören, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn zum Zeitpunkt des Wettkampfes besonders betont wird, dass der- oder diejenige eiserne Trainingsdisziplin in der Vorbereitung bewiesen hat.

Ikram Kerwat hat zwei Kinder und ist als Ehefrau und Mutter natürlich noch ganz anderen Aufgaben und Anforderungen ausgesetzt als andere. Diesen Weg nach der Niederlage zu beschreiten, würde für sie sehr schwer werden; das war völlig klar.

Zudem meinte ich, auch im Kampf, von Beginn an eine andere Haltung ihrerseits im Ring entdeckt zu haben. In der Haltung des Menschen spiegeln sich Gedanken und Emotionen wieder und beeinflussen nicht nur die Handlungen, sondern schaffen auch eine besondere Ausstrahlung auf den Gegner und das Publikum. Diese interagieren und sind damit wiederum ein Teil der niemals endenden Kette von Ursache und Wirkung und so sind es am Ende tausende Einzelpositionen, die zu den gewünschten oder zu den nicht gewünschten Ergebnissen führen. In Ikrams Fall kam eine schwere Schulterverletzung hinzu, die zum Kampfabbruch führte. Eine weitere Schwierigkeit auch in der Nachbereitung. Ich wusste nicht, was vorgegangen war, aber ich ahnte, dass die Arbeit mit unseren wunderbaren 15 Zentimetern zwischen dem linken und dem echten Ohr sowohl nötig und hilfreich wäre.

Ich sah mit Ikram einen Menschen, der neben Talent, Können und vielen weiteren erforderlichen Erfolgseigenschaften über außerordentlichen Willen und Einsatz verfügte.

Ich glaubte und spürte, dass mit dem richtigen Kopf-Training Großes möglich ist.

Und so begann unsere Zusammenarbeit…

 

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Die Meinungen der Menschen über mentales Training gehen tatsächlich immernoch sehr weit auseinander. Einige belächeln die Arbeit am Geiste und empfinden es als überflüssigen Blödsinn. Sie meinen, das könnten sie alles selbst leisten und machen es doch sowieso nebenbei mit. Andere wiederum haben bereits erkannt, dass es wesentliche Unterschiede bei dem Training des Kopfes und des Körpers gibt. Man sollte bedenken, dass sich alles um den körperlichen, geistigen und emotionalen Zustand dreht und dieser Zustand über Sieg oder Niederlage entscheidet. Jeder weiß, dass er selbst in einem guten Zustand in jedem Bereich des Lebens bessere Leistungen erzielen kann als in einer schlechten Verfassung und wir brauchen kein Wissenschaftler zu sein, um dies zu verstehen.

Was glauben Sie? Was sagt Ihr gesunder Menschenverstand? Könnte es eventuell enorm hilfreich sein, sich mit einem Kenner der Materie um das richtige Mindset zu kümmern? Wäre es möglich, dass die richtige geistige Ausrichtung vor allem langfristig über Erfolg oder Misserfolg entscheidet? Könnte der Glaube tatsächlich auch eine entscheidende Rolle in unserem heutigen Leben spielen und wenn ja, wer hilft Ihnen, an den richtigen Glauben heranzukommen?

Ich für meinen Teil durfte in meinem eigenen Leben erfahren, welcher Unterschied durch mein Denken möglich war und ist. Und ich für meinen Teil habe entschieden keine Zeit mehr zu verlieren. Ich will durch die Zusammenarbeit mit den echten Profis Ihres Fachs mein Leben weiterhin bereichern und ungeahnte Möglichkeiten nicht nur entdecken, sondern auch in die Tat umsetzen.

Letztlich muss jeder für sich selbst diese Fragen beantworten und entscheiden, ob er sich mit Halbwissenden begnügen und umgeben möchte oder seine Wünsche, Träume und Ziele wirklich und schnell erreichen will.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit Ihren Entscheidungen und alles Gute für die kommende Woche!

Herzlichst, Ihr
Bernd Kiesewetter